1899, gerade mal 22 Jahre alt, gründete Louis Renault mit seinen 2 Brüdern die Société Renault Frères in Bilancourt. Kurz vor dem zweiten Weltkrieg betrug die Jahresproduktion der Renaultwerke bereits über 45000 Personenwagen und über 15000 gewerbliche Fahrzeuge.
Nach der Befreiung von Paris wurde Louis Renault wegen angeblicher Kollaboration mit den Deutschen inhaftiert. Kurz nach seiner Entlassung starb er am 24.10.1944 und wurde in Herqueville beigesetzt.
Zu dieser Zeit war die Nationalisierung der “Renault Werke Aktiengesellschaft” – als sogenannte “Firma die dem Feinde einen Vorteil gebracht hat” – bereits in vollem Gange.
Die Regie National wurde 1945 gegründet und unter die Leitung von Pierre Lefaucheux gestellt.
Pierre Lefaucheux war während des Krieges im Pariser Widerstand (Komandant Gildas), später dann verhaftet und in einem der letzte Deportiertenzug nach Mautshausen verlegt worden.
Bei der Gründung der Regie, schaffte er es sich umfassende Vollmachten geben zu lassen. Zu Beginn musste Renault um Rohstoffe kämpfen und man konnte nur wenige, der vor dem Krieg entwickelten, Juvaquatre fertigen. Aber der 4CV, sie nannten ihn den kleinen “Butterklumpen” :-), war schon in der Pipeline (noch von Louis Renault in Auftrag gegeben) und wurde in 1948 mit zunächst 150 Stück pro Tag produziert. 1950 wurde die Frégate vorgestellt .
Renault begann sich mit Linzenzvergaben (…..) zu internationalisieren und die Fertigungstiefe in Bilancourt zu reduzieren (Auslagern der Fertigung von Anbauteilen wie Reifen, Zündkerzen, Scheinwerfer, Kupplungen usw.) 1955 betrug die Tagesproduktion von Renault 950 Fahrzeuge 575 4CV, 180 Frégate, 200 Colorale, sowie einige Juvaquatre und Lastwagen (von SAVIEM) plus Traktoren und Schienenfahrzeuge.
Am 11. 02.2955 erleidet Pierre Lefaucheux ein tödlicher Verkehrsunfall in seiner Frégate.
Nachfolger wurde Pierre Dreyfuss.
Im Dezember 1955 wurde die Dauphine vorgestellt, deren Motor (Ventoux) sich 4 Jahre später in der ersten Estafette wiederfinden sollte. 1958 kam die Floride (Caravelle) auf den Markt – die Karosserie wurde von chausson geliefert. Sie war quasi eine Luxus Dauphine – vom florierenden Amerika Geschäft inspiriert. Es war eine Zeit der Umbrüche und Expansion.
Utilitaires: die französischen Hersteller hatten schon sehr früh nach dem Krieg die Produktion von Kleinbussen für das Gewerbe wieder aufgenommen – zum Beispiel die D3/D4 von Peugeot, 1946 -1965, bereits mit Frontantrieb, oder eben die Citroen HY – ebenfalls mit Frontantrieb, 1947 – 1981.
Zu dieser Zeit war Renault’s Golette, Hecktriebler, 1945-1965, auf dem Markt.
Dies mag einer der Gründe gewesen sein warum Renault erst relativ spät mit der Entwicklung der Estafette begann.
1959 wurde dann das Urmodel der Renaut Estafette vorgestellt – sie war der erste Fronttriebler von Renault.
Die Estafette war als kompakter Lieferwagen für die kleinräumigen Verhältnissen in den Städten konzipiert und wurde desshalb in Frankreich sehr erfoglreich:
Dem guten Geschäft in Amerika mit der Dauphine folgend versuchte Renault Ende der 50’er Jahre auch die Estafette In den Staaten und angeblich auch in Kanada und Mexiko zu vertreiben – was aber nicht gelang. Modellnamen waren “Petit Panel” (“Panel”) , “High Boy”/ “Hi-Boy”, “Petit Wagon” (“Multi-Bus”) und “Petit Truck” (“Pick-Up”)
Im Mai 1962 bekam die Estafette eine erste Überarbeitung u.A. wurde der neue , zuerst für den R8 entwickelte, 1.1 Liter Cléon-Fonte- (auch Sierra genannte) Motor mit nominal 45 SAE-PS – eingebaut.
1968 kam dann die dritte und letzte Estafette Baureihe mit dem 1.3 Liter Cléon-Fonte Motor aus dem R12, jedoch mit niedriger Verdichtung.
1972 & 1976 wurde dann noch zwei mal modellgepflegt – Modellübersicht
1980 endete die Produktion und die Estafette wurde durch den Renault Traffic abgelöst.
Weitergehende Informationen
Chronique Renault (Google Analytics Cookie Usage on Websites)
Renault Histoire & Collection – 50 years Estafette 1959-2009