Gasanlage

Gasinstallation und Prüfnachweis

Alle hier gemachten Aussagen sind ohne Gewähr.

Eher zufällig erfuhr ich in einem Forum über die neuen schweizer Vorschriften – da wurde über die periodische Prüfung und die Nachweispflicht an den schweizer Campingplätzen diskutiert

Für die Gasanlage in einem Campingfahrzeug wird eine fachlich einwandfreie Installation und eine periodische Prüfung verlangt. Es gibt zum Teil sehr detailierte Vorschriften z.B. über Masse für Abstände, Rohrdurchführungen, Befestigungen, Masse für Entlüftung usw.
Die Flasche muss in einem dichten Gaskasten mit Entlüftung befestigt sein.

In der schweizer Verordung, Art. 32c1 Flüssiggasanlagen, wurde dem «Arbeitskreis LPG» vom Bund die Ausarbeitung der entsprechenden Vorschriften übertragen

https://www.admin.ch/opc/de/classified-compilation/19830377/index.html#a32c

Die Web page des «Arbeitskreis LPG» ist sehr übersichtlich – die aktuellen Einbau-Vorschriften können im «Reglement für Kontrolleure» nachgelesen werden

https://www.arbeitskreis-lpg.ch/

https://www.arbeitskreis-lpg.ch/kontrolleure/dokumente-kontrolleure/

Die schweizer Vorschriften entsprechen einem grossen Teil jenen der EU (respektive DE).
Man kann also sich also gut Informationen und Ideen vom Internet holen. Auf Youtube finden sich einige hilfreiche (und auch weniger hilfreiche) Movies zum Thema. Auch gibt es Beiträge zur «Gasprüfung am Wohnwagen» – so kann hat man sich einen ersten Eindruck darüber verschaffen wie geprüft wird und welche Anforderungen bei einem Eigenbau erfüllt werden müssen.

Eine sehr gute Beschreibung findet sich hier:

http://www.reisemobilist.de/dow/Wissenswertes%20ueber%20Fluessiggasanlagen%20in%20Wohnmobilen.pdf

Gasanlage Couchette

Als ich die Estafette 2006 übernahm war eine “zwei Flaschen Gasanlage” eingebaut. Es bestand keine Trennung zwischen Elektrischen Leitern und Gasanlage. Als Lüftung gab es nur das Gitter das auf Bodenhöhe in der Türe eingelassen ist. Das Rechaud hatte keine automatische, temperaturabhängige, Abschaltung (die Heizung zum Glück schon).
Der Gaskasten meiner Couchette ist nun Verleimt und mit Moosgummi gedichtet – die Türe hat eine mechanische Verriegelung. Für die sichere Befestigung der Flasche ist ein Hilfsrahmen einlaminiert.
Der Hilfsrahmen besitz eine Flaschenverdrehsicherung
Wenn ein Gaskasten nach innen horizontal zugänglich ist, muss der Abstand zur Tür unterkannte mindestens 50mm sein – das heisst die Flasche muss in einer “Senke” stehen. Dazu habe ich im Kasten innern einen Frontrahmen eingebaut der diese Anforderung erfüllt.
Die Lüftung darf über eine einzige Öffnung erfolgen, diese muss dann mindestens 100cm2 sein – je nach Gitterfläche muss die Gesamt-Fläche entsprechen grösser ausfallen.
Die Lüftung muss Mindestabstände zu Fenstern, Abgasaustritt und Benzintank haben. Wenn eine Heizung mit Unterflur-Abgaskamin vorhanden ist, darf sich die Gaskastenlüftung nicht im selben “Kanal” befinden – bei der Estafette ist das Dank der viele Querprofile kein Problem.
Direkt am Regler ist eine Schlauchbruchsicherung vorgeschrieben.
Die maximale ” Regler Leistung” darf im Caravan Bereich nicht mehr als 1.5 Liter / min betragen
Bestehenden 50mbar Gasanlagen wird eine “Besitzstands Wahrung” zuerkannt – wenn ein neues 30 mbar Gerät nachgerüstet werden muss, darf es zusammen mit einem 30 mbar Vordruckregler verwendet werden. Der Vordruckregler kann direkt im Gaskasten montiert werden, darf aber auch direkt vor dem Gerät montiert werden (Achtung Sicherheitsventil mit Schlauchanschluss -> Schlauch ins Freie vorgeschrieben)
Die Leitungen / Geräte müssen entsprechend gekennzeichnet sein. Die französische 37 mbar Norm wird der 30 mbar Norm gleichgesetzt. Mein 37 mbar ENO 3-Flammen Herd funktioniert gut mit seinen 30 mbar.
Die im Caravan Bereich verwendeten Regler müssen ein Sicherheits Abblas-Ventil aufweisen.
Die blauen Marine Regler dürfen auch im Caravanbereich verwendet werden – sie haben normalerweise beim Abblas Ventil einen Schlauchanschluss – bei den üblichen Modellen für den Camping/Caravan Bereich habe ich solch einen Schlauchanschluss vermisst. Bei meinen beiden Reglern (50 mbar für die Heizung, 30 mBar Vordruckregler für das 37 mbar-Rechaud), habe ich die Abblas-Anschlüsse mittels Schlauch und Kupferrohr nach aussen abgeleitet. Der Hauptregler (50 mbar) blässt bei 120 mbar Überdruck ab, der Vordruckregler bläst bei 150 mbar ab.
Kupferrohre müssen mit Verstärkungshülsen versehen werden.
Bei Rohrdurchführungen (sofern man keine Schottverschraubungen einsetzt) müssen die Rohre vor mechanischer Reibung geschützt werden – z.B. mit Stücken von Gummischlauch.
Die Rohrleitungen müssen in Abständen mit Schellen befestigt werden.
Es sind auch Mindestabstände zum Auspuff einzuhalten oder dann sind die Gas-Rohre mit Ableit-Blechen vor Wärme zu schützen

Eingebautes Niederdruck Manometer
Der Gaskasten meiner Couchette enthält ein fest eingebautes Niederdruck Manometer – damit lässt sich vor den Ferien / Wochenendausflug einfach und bequem eine Druck-Halte-Check machen.
Das gibt einem eine grosse Sicherheit weil man überhaupt einmal einen Druckverkust erkennen kann (z.B. nach dem Flaschenwechsel) und zweitens gleich selber korrigieren kann
Bei ganz kleinen Leks ist es zudem schwierig eine Blasen Bildung festzustellen (Lek-Spray).
Das Manometer erleichtert das Finden solcher Leks ungemein wenn man mit den Absperrventilen den Lek-Bereich einschränkt (Ausschlussregel).
Bei der Couchette steht der Prüfdruck nun über mehrere Tage stabil bei 150 mbar

Nachtrag

Aktuell ist in meiner Couchette ein deutscher Druckminderer montiert. Auf Ebay.de (https://www.hausundwerkstatt24.de) habe ich einen 21.8mm Adapter gefunden der auf das Drehventil meines Werstatt Brenners CFH-AV121 passt. Ventil und Adapter sind auch auf Amazon erhältlich:
CFH-Anschluss Ventil AV121 (Euro Schraub-Kartusche auf 3/8 ” links)
Adapter 3/8″ links auf 21.8 links (deutscher Druckminderer)
Der Adapter nimmt nicht viel Platz und Euro Schraub-Kartuschen finden sich an jeder Ecke.